Biographie

Ein Mann. Eine Violine. Diese beiden Koordinaten reichen aus, um ein ganzes Universum zu schaffen. Und wenn der Mann Alexandru Tomescu heißt und seine Violine eine Stradivarius ist, dann entsteht ein Universum das von faszinierenden Kreaturen bevölkert ist, die aus Farbe und klanglicher Dichte hervortreten, um das Publikum im Sall in ihrem zu ziehen.

Alexandru Tomescu hat bewiesen, dass er jede Form von Musik zähmen kann, insbesondere nach dem Projekt „Paganini – Engel oder Dämon”, das einen Meilenstein seiner Karriere darstellt. Es war der Augenblick in dem der Violinist seine Identität neu überdachte und eine Radikale Wende einleitete auf dem Weg, den Alexandru Tomescu schon seit einigen Jahren eingeschlagen hatte, mit dem Ziel, die Wahrnehmung der klassischen Musik in Rumänien zu ändern.

Tatsächlich, seit der Rückkehr in seine Heimat, nach Studienjahren in der Schweiz bei Tibor Varga und den Vereinigten Staaten, mit Eduard Schmieder, wollte Alexandru Tomescu beweisen, dass die klassische Musik ein Fenster zur Harmonie mit sich selbst und seinem Nächsten darstellt, eine Welt, die allen offen steht, und in der jeder die Chance verdient, sie zu ........ entdecken.

Nachdem seine Karriere in Europa und der ganzen Welt einen Höhepunkt erreicht hatte, markiert von Erfolgen in namhaften Konzertsälen wie Théâtre des Champs Elysées in Paris, Carnegie Hall in New York oder Metropolitan Arts Centre in Tokio, unter der Leitung großer Meister vie Valery Gergiev, Kurt Masur oder Christoph Eschenbach, kehrte Alexandru zurück nach Rumänien und implizierte sich da in der Veranstaltung von Tournéen mit klassischer Musik landesweit, die ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert wurden. Er hat verstanden, dass das Unkonventionelle, als Verflechtung von Professionalismus und Innovation, den Schlüssel zur Gewinnung eines breiteren Publikums darstellt, deshalb wurde er Protagonist vieler Pilotereignisse in der rumänischen Musikwelt: er spielte auf seine Stradivarius in einer U-Bahn-Station, um zu Beweisen, dass eine Aufnahmebereitschaft für Qualitätsmusik tatsächlich besteht; er spielte in einem Wald, um gegen die exzessive und irrationelle Abforstung ein Zeichen zu setzen. Er spielte vor einem heruntergekommenen Haus, um die Zerstörung der alten Bausubstanz zu stoppen. Er gab Benefizkonzerte für den Rumänischen Sehbehindertenverband und für die hörbehinderten Kinder. Er ist einer der ersten Künstler die sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, die Botschaft der klassischen Musik in Städte zu tragen, in denen es keine Philharmonie gibt. Erscheint sein Name auf einem Plakat, dann ist die Kasse sofort ausverkauft, noch Tage vor dem jeweiligen Konzert.

Alexandru Tomescu beschränkt sich aber nicht nur darauf, vor seinem Publikum aufzutreten, sondern pflegt ein reges Dialog mit letzterem, sowohl auf der Bühne, als auch in den Interviews die er den mehr oder weniger spezialisierten Hörfunk- und Fernsehanstalten gewährt. Egal ob seine Stimme bei Radio România Muzical oder bei Radio Guerrilla zu hören ist, oder seine Worte in Zeitschriften wie Dilema Veche oder Viva! abgedruckt sind, erklärt er jedes Mal, was es bedeutet, ein Künstler im Rumänien des 21. Jahrhunderts zu sein, aus welchen Quellen seine Kunst schöpft und warum die klassische Musik eine Chance verdient.

Sein Verprechen, als ihm 2007 die Stradivarius-Elder-Voicu-Violine überreicht wurde, eine möglichst große Zahl von Rumänen mit dem Klang dieses wunderschönen Instrumentes vertraut zu machen, hat er eingelöst: nach einer fast ununterbrochenen Konzertreihe in Rumänien und der ganzen Welt, ist der Name des Künstlers mit dem seiner Violine deckungsgleich geworden.

Zum Schluß- ein aufschlussreiches Zitat das sich eigentlich auf ein einziges Konzert in Neuseeland bezieht, aber auf seine gesamte Karriere ausgedehnt werden kann: „Alexandru Tomescu holt aus Paganinis Capriccios eine noch unerhörte Musik hervor, er belichtet Kontraste und läßt jede Phrase leben und atmen. Ich hatte an diesem Abend schaumigen Champagner erwartet, Alexandru Tomescu schenkte uns aber Whiskey ein.” (David Larsen – Metro Magazine, Neuseeland).